

Der Zauberer Sirius Black (Gary Oldman), der anscheinend Harrys Eltern verraten hatte, ist aus dem Gefängnis geflohen. Alle glauben, dass er jetzt Harry Potter (Daniel Radcliffe) töten will. Deswegen werden dämonische Gefängniswächter, die Dementoren, vor den Toren der Zauberschule Hogwarts posiert. Doch sie bedrohen Harry, so dass der neue Lehrer Professor Lupin (David Thewlis) ihm einen Schutzzauber beibringt. Zeit genug hat Harry, denn während seine Freunde Ron (Rupert Grint) und Hermine (Emma Watson) mit den anderen Schülern die nahe gelegene Stadt besuchen dürfen, muss Harry in der Schule bleiben. Wie Hermoine es allerdings zeitlich schafft, all ihre vielen Kurse zu besuchen, bleibt lange ein Geheimnis für ihre beiden Freunde. Am Ende bringt gerade dieses Geheimnis etwas Licht in Harrys immer finsterer werdendes Leben ...
Dass die jugendlichen Hauptdarsteller mittlerweile zwei und mehr Jahre älter als ihre Leinwandcharaktere sind, fällt nicht auf. Es macht sie eher noch glaubwürdiger, wie Hermines zunehmend impulsives und pubertäres Verhalten. Michael Gambon, der an Stelle des verstorbenen Richard Harris den Professor Dumbledore spielt, knüpft nahtlos an seinen Vorgänger an. Und die in diesem Film neu hinzu gekommenen britischen Stars Gary Oldman als getriebener Sirius Black, Emma Thompson als verhuschte Wahrsagerin Sibyll Trelawney sowie David Thewlis als geheimnisvoller Professor Lupin liefern wie erwartet Glanzleistungen. Besonders überzeugen David Thewlis und Daniel Radcliffe in der sich langsam entwickelnden Vater-und-Sohn-artigen Beziehung zwischen Professor Lupin und Harry Potter, die von Regisseur Cuarón einfühlsam und in schönen Bildern inszeniert ist.
Ebenso interessant umgesetzt ist der Wandel der Jahreszeiten mit der peitschenden Weide, die ab und an ein nett zwitscherndes Vögelchen meuchelt. Ein Lacher für die älteren Zuschauer, die sich außerdem freuen können, dass das obligatorische Quiddich-Match nur einen kleinen Raum einnimmt. Darüber werden die Kinder eher traurig sein, dafür gibt es für sie einen fabelhaften Ritt Harrys auf einem fliegenden Hyppogreifen und eine wahnwitzige Fahrt in einem dreistöckigem lila Bus. Aber hoppla, Kinder dürfen den teilweise unheimlichen Film ja überhaupt nicht sehen. Denn anders als seine Vorgänger ist er erst ab 12 Jahren frei gegeben. Und so wird "Der Gefangene von Askaban" wahrscheinlich nicht deren finanziellen Erfolg ereichen, obwohl er der bisher beste Harry-Potter-Film ist. (ab)
Länge: 135 Min., FSK: ab 12, Kinostart:
03.06.2004